Unsere Ankündigung hatte nicht zu viel versprochen: The Ghents sind nicht nur „die bestaussehende Hutträgerband der Welt“, sondern unterhalten ihr Publikum bestens mit einer formidablen Mischung aus Soul, Rock, Country bis Pop. Coverbands erliegen gern dem Irrtum, dass Zuhörinnen und Zuhörer einfältig auf Alt-, Uralt- und Ururaltbekanntes stehen und Neuem, Unbekanntem und Ungehörtem nicht aufgeschlossen sind. Eben auf abgedroschene SWR1-Mucke-Mischung abfahren, die sich bei der Hitparade alljährlich selbst parodiert. Klar, Michael Jackson und Bruce Springsteen sind nicht gerade Unbekannte, ihre Songs klingen bei The Ghents jedoch überraschend frisch. Noch frischer sind freilich weitgehend unbekannte Lieder wie „Mia“ des belgischen Sänger Luc de Vos auf flämisch gesungen oder das tragische Säuferlied „Ham kummst“ von Seiler und Speer – natürlich österreichisch intoniert.

The Ghents sind Dr. B.T. an Bass, Beats und Backing Vocals, Dr. Georges an der Gitarre und Slim Rick Paradise mit Gesang, Ukulele, Akkordeon und Bluesharp. The Ghents heißen übrigens Die Genter, weil die familiären Wurzeln von Sänger Sim Rick dorthin zurückreichen und die drei Musiker sich mit Freunden und Freuden alljährlich beim Genter Musikfestival ihrer Sehnsucht nach belgischem Bier und Fritten hingeben. Und natürlich der vielfältigen Musik auf den zahlreichen Bühnen in der belgischen Stadt.
Die Spielfreude von The Ghents sprang am Freitagabend schnell aufs Publikum über, der Schwanen-Saal bebte – und die Scheiben wackelten. Slim Ricks Satz zum Abschied nach dem mehr als zweistündigen Konzert ist Wort für Wort zuzustimmen: „Was für ein schöner Abend!“.






